Über das schlichte Gemüt der Dikatatoren

Natürlich kämpft Assad gegen „bezahlte Terroristen“ – so reden alle Diktatoren. Wer gegen sie ist, wird „vom feindlichen Ausland bezahlt“. Anders können sie sich Widerspruch gegen ihre Herrschaft nicht vorstellen. Diktatoren haben meistens ein sehr schlichtes Gemüt und – seien wir ehrlich – auch sehr wenig Verstand. Das sieht man überall, egal ob es sich um Rußland, China, den Iran, Syrien oder eine der üblen Diktaturen in Afrika handelt. Diktatoren haben zwar eine Art Bauernschläue, wenn es um Machterhaltung, Geldanhäufung und das Aussaugen ihres Volkes geht, aber strategisch sind sie oft dumm wie Bohnenstroh. Der Genosse Putin zum Beispiel klammert sich an Assad wie ein jammerndes Kind an die Schürze seiner Mutter, und China kann sich bei Ai Weiwei als Grund seiner Existenz nur Steuerhinterziehung und Bereicherung vorstellen.

Das ist die kleine, eindimensionale und beschränkte Welt der Gewaltherrscher – überall.  Alle werden sie irgendwann davongejagt, aber wieviel Unheil können sie vorher noch anrichten! Auch Assads Tage und die seiner mondänen Gattin, die ihre Accessoires im Westen einkauft, sind gezählt – aber warum gehen sie nicht freiwillig? Warum müssen sie in den eigenen Untergang ihr ganzes Land hineinziehen? Die Antwort habe ich schon gegeben: weil sie im Grunde ganz primitive und buchstäblich gottlose Menschen sind, ohne Gewissen, ohne Moral und ohne ein Verantwortungsgefühl, das über ihre Familie und ihren Clan hinausreicht.

So war Stalin, so war Bokassa – so sind sie alle. Es sind üble Karikaturen der Menschheit, aber sie finden immer wieder Nischen, in denen sie das Blut ihrer Untertanen aussaugen können. Sie können sich nur halten, weil sie einen Teil ihres ergaunerten Geldes an Kumpane, Freunde und Familienangehörige abgeben. Und weil sie befreundete Regime haben, die ihnen den Rücken freihalten. Nordkorea mit seinem bizarren Regime würde schnell zusammenbrechen, wenn es nicht von China politisch und finanziell unterstützt würde. Und was wäre Lukaschenko ohne Putin? Was wäre Assad ohne China, Rußland und den Iran? Was wäre Mugabe ohne Südafrika? Was wären viele der afrikanischen Diktaturen, wenn sie nicht von China mit seinem Hunger nach Rohstoffen unterstützt würden?

Wir sollten die Rolle dieser scheinbar seriösen Helfershelferstaaten endlich auch völkerrechtlich auf die Tagesordnung setzen. Sie tragen dieselbe Verantwortung wie die gewissenlosen Diktatoren selbst und verstecken sich doch – wie jetzt Hu und Putin – hinter alten und inzwischen völlig desavouierten Begriffen wie „Nichteinmischung“ und „Appellen an beide Seiten“.

Es sind diplomatische Mittäter in Nadelstreifen, ohne die viele Diktatoren schon längst hinweggefegt wären.

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