Die hirnverbrandte Bibel

Neulich las ich in einer Diskussion auf der Onlineseite der Welt die folgenden klugen Sätze (ich belasse sie in der Original-Orthographie des Autors):

Sogut wie alle Thesen die in der Bibel und in anderen hirnverbrandten Schriften sind wiederlegt, aber aufeinmal heißt es ja nehmt es nicht wörtlich das muss man interpretieren… Schwachsi nn hoch10 Religion war stets ein Unterdrückungsinstrument der Mächtigen. Wie sagt Richard Dawkins “ Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen.

Auf einmal muß man einen biblischen Text interpretieren? Auf einmal? Ach jehchen. Hat dieser „User“ vielleicht nicht mitbekommen, daß die Bibel seit ein paar tausend Jahren interpretiert wird? Und das – ganz nebenbei gesagt – auf einem sprachlichen und intellektuellen Niveau, von dem man, wenn man die Einlassungen unserer heutigen „User“ so liest, nur träumen kann? Da kann auch St. Dawkins, der Säulenheilige dieser „User“, nichts ändern – das Niveau der Diskussion erinnert eher an einen Kindergarten in Kreuzberg als an einen intellektuellen Diskurs.

Schade, denn gerade die geistige Auseinandersetzung zwischen Christentum und Atheismus – von Feuerbach bis Bloch – war immer spannend und anregend. Dawkins mit seiner platten und seichten Naturwissenschaftlichkeit gehört gewiß nicht in diese Tradition, eher schon der Astrophysiker Harald Lesch, der – anders als die meisten seiner Kollegen – immer auch über die Grenzen seiner Wissenschaft nachdenkt.

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