Lieber Wladimir Wladimirowitsch,
jetzt muß ich doch einmal ein ernstes Wort mit Dir reden. Du hast im Sicherheitsrat schon wieder ein Veto eingelegt, um Deinen Freund Assad zu unterstützen. Hast Du hinter den hohen Kremlmauern überhaupt mitbekommen, wie es um ihn steht? Tickst Du eigentlich noch ganz richtig? Glaubst Du im Ernst, daß Du so Deinen Marinestützpunkt behalten wirst?
Ich glaube, ich habe Deine Intelligenz doch überschätzt. Deinen Stützpunkt behältst Du doch nur, wenn Du Dich mit dem syrischen Volk gut stellst – und Du machst das genaue Gegenteil! Die Tage Deines Blutsbruders Assad – und das Wort Blut, Wladimir Wladimirowitsch, ist hier ganz wörtlich zu nehmen! – sind gezählt. Nicht nur seine Soldaten, auch seine Generäle laufen ihm scharenweise davon. Willst Du tatsächlich dem grausamen Diktator bis zu dessen letztem Atemzug die Treue halten? Seine Folterzentren sind über das ganze Land verstreut, man wird alles finden, wenn er das Land verlassen hat. Und dann wird das syrische Volk fragen, wer dem Unterdrücker die Waffen geliefert hat.
Hast Du da nicht ein bißchen Angst, Wladimir Wladimirowitsch?