Ein Brief an den lustigen russischen Außenminister Lawrow

Lieber Genosse Sergej Wiktorowitsch,

was habe ich über Deinen witzigen Kommentar über Syrien lachen müssen! Da hast Du ja den Genossen Putin noch in den Schatten gestellt.

Dein deutscher Kollege Westerwelle hatte Dich doch tatsächlich (ah, ich merke, Du fängst schon wieder an zu prusten!) – also der deutsche Außemminister hatte Dich gebeten, dem syrischen Schlächter Assad Asyl zu gewähren. Aber da hast Du Dich gekugelt vor Lachen! Nein, wie lustig! Wie kann man nur so etwas von Dir verlangen! Wo doch Assad, obwohl ihm jetzt schon die eigenen Generäle davonlaufen, ein Blutsbruder des Genossen Putin ist! Da bleibt man an seinem Platz, verdammt noch mal! Schon damit Du Deinen syrischen Militärhafen behältst, Genosse Sergej Wiktorowitsch.

Ich verstehe ja, daß Du im Moment nicht viel zu lachen hast. Da hast Du Dir sicher gedacht: ein bißchen Spaß muß sein.

Jetzt muß ich aber schon einmal überlegen, Genosse Sergej: wieviele Menschen hat Dein Freund Assad jetzt schon umgebracht? 8.000? 10.000? Oder waren es mehr als 12.000? Und wieviele Kinder hat er massakriert? Weißt Du, Sergej, ich bin ein altmodischer Mensch – mir bleibt, wenn ich an das syrische Elend denke, das Lachen im Hals stecken. Aber Dir nicht! Du machst Deine Späßchen, egal, ob es jetzt 8.000 oder 10.000 Tote sind.

Das spricht für Dich, Sergej – Du hast wirklich Humor! Hoffentlich behältst Du ihn noch recht lange, denn irgendwann wird Dein Freund Assad vor einem internationalen Tribunal stehen, und dann könnten auch die angeklagt werden, die ihn an seinen Kriegsverbrechen nicht gehindert haben.

Das wird dann gar nicht mehr lustig sein.

Dein Lupulus
aus dem feindlichen Ausland.

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