Der „Singzwang der Hymne“ und der Ströbelismus

Diese Überschrift war gestern im Lokalteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen:

Grüne gegen Singzwang der Hymne.

Jetzt verstehe ich ja, daß man den sprachlichen Ausdruck in einer Überschrift stark komprimieren muß, aber aus dem Zwang, der auf die Fußballer ausgeübt werden soll, damit sie die Nationalhymne singen, kann nun in der deutschen Sprache wirklich nicht ein „Singzwang der Hymne“ werden. Der Genitiv bedeutet, daß die Hymne selbst zum Singen gezwungen werden soll, was natürlich – Käse ist.

Nur noch kurz zum Inhalt des Artikels. Die Grünen, leider bis in die Wolle links statt grün gefärbt, sind gegen nationale Symbole jeder Art – das ist halt ihre Ideologie. Man könnte es (nach ihrem radikalsten Vertreter) Ströbelismus nennen. Die Dummheit dieser Haltung liegt – ich habe vor ein paar Tagen schon darüber geschrieben – vor allem darin, daß gerade Schwarz-Rot-Gold für die demokratischen Traditionen in Deutschland steht. Aber lassen wir das – mit Ideologen kann man nicht diskutieren.

Was ich nur nicht verstehe: warum singen die nicht mit, die nicht mitsingen? Daß sie niemand dazu zwingen kann und will, ist selbstverständlich. Sie müssen sich dafür auch nicht rechtfertigen – das wäre ja noch schöner. Aber warum springt man, wenn man wie Özil sogar einen Bambi für Integration bekommen hat, nicht über diese kleine Hürde?

Ich verstehe es nicht.

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