Müssen Muslime denn immerfort empört sein?

Natürlich nicht. Und sie sind es ja auch gar nicht.

Immerfort empört, und zwar schon bei dem geringsten und lächerlichsten Anlaß, sind die berufsmäßigen Muslime, vor allem die Verbandsvertreter, die der türkischen Religionsbehörde (DITIB usw.) nahestehen. Sie tun so, als seien sie von Feinden umzingelt, alle wollen ihnen nur Böses. Und ganz Deutschland ist natürlich islamophob (das ist eines ihrer Lieblingsworte). Eine Phobie ist freilich eine ernste psychische Störung, während das Mißtrauen gegen den Terror, der nun schon seit Jahrzehnten überall auf der Welt im Namen des Islam ausgeübt wird, eine wohlbegründete, also rationale Angst ist. Die bloß semantische Erledigung des Problems – „wer so etwas tut, ist kein Muslim“ – dient da allenfalls zur Selbstrechtfertigung. Es muß auch unter Muslimen endlich eine Diskussion darüber beginnen, ob der Terrorismus, der ja aus ihrer Mitte kommt, nicht doch – zumindest teilweise – vom archaischen Charakter ihrer Religion abzuleiten ist. Eine reife Einstellung zur Wirklichkeit, für die auch das Christentum lange, sehr lange gebraucht hat, ist nämlich immer auch daran zu erkennen, daß man bei kritischen Vorwürfen nicht blind zurückschießt, sondern – und das muß nicht öffentlich geschehen, es kann auch im stillen Kämmerlein stattfinden – in sich geht. In sich gehen, das heißt: in sich hineinschauen, selbstkritisch sein, statt immer und immer wieder reflexhaft „die Deutschen“, „die Christen“, „die Islamfeindlichkeit“ für alles verantwortlich zu machen.

Warum schreibe ich das?

Der niedersächsische Innenminister hat gerade eine Broschüre an Jugendämter und Lehrer verteilen lassen, in der er in einer Art Katalog Merkmale beschreibt, an denen man (vielleicht!) sich radikalisierende junge Muslime erkennen kann, die auf dem Weg in den Terror sind. Das ist nicht nur sein gutes Recht, das ist sogar seine Pflicht, wenn er Schaden von seinem Land abwenden will. Man kann natürlich darüber streiten, wie gewichtig einzelne Punkte dieses Katalogs sind, aber daß es für die Sicherheit unseres Landes von größter Wichtigkeit ist, potentielle Täter zu entdecken, bevor sie losschlagen, kann man doch nicht leugnen.

Und schon beginnt wieder das Geschrei – ein „Klima der Angst“ entstünde, sagt Avni Altiner vom Moscheeverband Schura, und (natürlich!) wird wieder einmal die „Islamfeindlichkeit“ geschürt. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir auch wieder das dumme Wort vom „Kreuzzug gegen den Islam“ hören.

Aber das Klima der Angst ist wirklich da, es muß gar nicht geschürt werden. Die Angst wäre im übrigen bei weitem nicht so groß, wenn es handfeste Anzeichen dafür gäbe, daß die Muslime selbst ihre Glaubensgenossen beobachten und bei einem Anfangsverdacht, daß einer von ihnen in den Terrorismus abgleitet, die deutschen Behörden verständigen würden. Das findet aber so gut wie nie statt.

In Deutschland wirklich angekommen ist man aber nur, wenn man sich wenigstens so weit mit dem Land, in dem man lebt, identifiziert, daß man mithilft, Gefahren von ihm abzuwenden.

Sonst lebt man gar nicht in Deutschland, sondern – im Islam. Dann darf man sich auch nicht wundern, daß unter der Mehrheitsbevölkerung ein latentes Mißtrauen bestehen bleibt.

Wenn der Katalog des niedersächsischen Innenministers so schlecht ist – ja, dann macht doch einen besseren! Und arbeitet endlich mit den deutschen Sicherheitskräften zusammen, um dieses Land vor den – real vorhandenen! – Gefahren zu schützen, die ihm von islamischen Terroristen drohen.

Dieser Beitrag wurde unter Islam, Politik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.