Daß Bushido in die Politik gehen will, hat er in seinem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (hier nachzulesen) noch einmal bekräftigt. Er will etwas ändern, vor allem den eigenen Steuersatz:
Ich bin für Steuersenkungen. Ich zahle jetzt über 52 Prozent Steuern, das ist legales Schutzgeld und fuckt mich ab. Da sollte man sich auf einem gesunden Level treffen. Man muss dafür sorgen, dass Menschen zufrieden sind.
Das tut zum Beispiel die Mafia. Treuherzig sagt Bushido:
Der Pate geht einkaufen, dann kommt ein Nachbar zu ihm und sagt, dass ihm ein anderer sein Geld wegnimmt, der Pate kümmert sich darum. Ein anderer hat eine kaputte Treppe, der Pate ruft seinen Kumpel an, der dann die Treppe repariert, und so weiter. Das ist ein ganz naives Prinzip, aber eigentlich müsste Politik das Gleiche sein, nur auf einer viel größeren Ebene.
Frau Prizkau, die Interviewerin, erinnert ihn in diesem Zusammenhang daran, daß er sich schon am Anfang seiner Laufbahn in Berlin mit einem mächtigen arabischen Familienclan zusammengetan habe, der mit schwerster organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht werde.
Alles nur Freundschaft, und zwar bis heute, sagt Bushido und fügt hinzu:
Wahrscheinlich werden viele Leute mit vielen Sachen in Verbindung gebracht.
Auch der Hinweis, daß es gegen diesen Clan ganz konkrete Gerichtsurteile wegen des Raubüberfalls auf das Berliner Hyatt-Hotel gebe, bringt Bushido nicht aus der Ruhe. Lässig meint er:
Mir ist das scheißegal.
Und dann sagt er einen Satz, der ihn auf eine Stufe mit Philosophen wie Kant, Schopenhauer und Richard David Precht stellt:
Wir sind, was wir sind.
Genau so ist es: Bushido ist, was er ist. Aber näher darauf eingehen, was er genau ist, wollen wir an dieser Stelle lieber nicht. Vielleicht ein andermal.