Mein Lieblingsrapper Bushido hat der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Interview gegeben (hier nachzulesen), und ich kann nicht anders – ich muß meinen Lesern ein paar Perlen von des Rappers Lebensweisheit mitteilen.
Bushido will eine Partei gründen und in den Bundestag einziehen. Nein, Sie sollten jetzt nicht lachen. Wenn die nichts sagenden Piraten aus dem Stand auf sieben oder acht Prozent der Stimmen kommen, ist alles möglich!
Bushido gewährt uns zum Beispiel einen tiefen Einblick in das Godesberger Programm der SPD, das er so zusammenfaßt:
Alles soll cool sein, und jeder soll jeden lieben. Damit kann man leben.
Aber das ist nur ein Vorgeplänkel. Jetzt beginnt Bushidos fundamentale und knallharte Kritik an den etablierten Parteien:
Politiker sind alle Gefangene in einem Spiel, Geiseln. Ich habe nicht das Gefühl, dass dort irgendeiner ausbricht.
Hier hakt die Interviewerin der Sonntagszeitung, Anna Prizkau, nach. Sie fragt hartnäckig nach Bushidos Parteiprogramm – und erhält eine Antwort!
Ich werde definitiv Punkte haben, die vielen Leuten tierisch auf den Sack gehen werden.
Ey, Alter, wir haben nichts anderes von dir erwartet!
Auch zur Euro-Krise hat er schon eine Meinung:
Weg mit dem Euro! Ich bin Kind der Deutschen Mark und war immer stolz auf meine Deutsche Mark.
Also, in der Wikipedia steht, daß Bushido Kind einer deutschen Mutter und eines tunesischen Vaters ist. Falls er wirklich Kind der D-Mark ist, dann müßte man den Eintrag korrigieren.
Greifen wir zum Schluß noch ein paar besonders schöne und tiefe Aussagen des Rappers auf. Zum Beispiel über Philipp Rösler:
Ich weiß nicht, ich gucke ihn an und kriege den Vollabsturz.
Zu Angela Merkel hat er ein differenzierteres Verhältnis. Sie ist zwar für ihn „überhaupt nicht attraktiv“. Aber, sagt er:
Ich würde mich auf jeden Fall mit ihr einlassen.
Die Interviewerin ringt offenbar mit der Fassung und fragt: „Wie jetzt?“ Und Bushido macht eine klare Ansage:
Sexuell. Dann könnte ich sagen, ich habe mit der Bundeskanzlerin geschlafen.
Geschlafen? Also ehrlich, Bushido, da hätte ich von dir jetzt aber ein anderes Wort erwartet!