Das Betreuungsgeld ist – wenn man es nach der öffentlichen Aufregung beurteilt – eines der am meisten diskutierten Gesetze der letzten Zeit. Heute sollte im Bundestag die erste Lesung stattfinden – aber das Interesse der Abgeordneten war gering. Viele sind wohl lieber gleich zum Grillen ins Wochenende gefahren. Jedenfalls war der Bundestag bei nur 211 anwesenden Abgeordneten beschlußunfähig.
Das ist kein Ruhmesblatt – weder für die Regierungkoalition noch für die Opposition.
Wenn man als Abgeordneter im Monat 7.646 Euro bekommt, dazu eine steuerfreie monatliche Kostenpauschale von 3.969 Euro und jede Menge Vergünstigungen (Netzkarte für die Deutsche Bahn usw.), dann kann man ja wohl erwarten, daß die Damen und Herren Abgeordneten, die für uns im Parlament sitzen, auch an den Freitagssitzungen teilnehmen, statt sich so schnell wie möglich ins Wochenende abzusetzen.