Früher hat es das nur in den Sommerferien gegeben: wenn alles im Urlaub war, kam im Fernsehen die Zeit der Wiederholungen – ob Krimis, Serien oder Dokumentationen, es waren Konserven. Zwei Monate lang – das hält man aus.
Seither hat sich die Zeit der Wiederholungen aber immer mehr ausgeweitet. Schon Mitte Mai findet man in den Programmzeitschriften fast nur noch die Abkürzung „Wh.“ hinter dem Titel. Und neue Sendungen und Serien beginnen, wenn man Glück hat, im Oktober oder noch später.
Was soll das? Ist es auch hier die Diktatur der Quote? Serviert man nur Abgestandenes, weil die Einschaltquoten wegen der Urlauber vielleicht ein bißchen geringer sein könnten?
Einen anderen Grund sehe ich eigentlich nicht.
Ein Ärgernis ist es auf jeden Fall. Vor allem, weil man selbst in der Zeit der fortwährenden Wiederholungen zur besten Sendezeit nicht etwa Gutes, Geistreiches wiederholt, das sonst nur in der Nacht gesendet wird, sondern den immergleichen Quark aus Shows, Volksmusik, Schmonzetten und den unsäglichen und in jeder Hinsicht billigen „Ranking-Shows“. Das verstößt eindeutig gegen den Auftrag, dem die öffentlich-rechtlichen Sender entsprechen müssen. Wir sollten diese Damen und Herren mit Protesten eindecken, daß ihnen die Köpfe rauchen – auch wenn es auf den ersten Blick nichts bewirkt, weil nur vorgefertigte Textbausteine zurückkommen.
Aber sie sollen doch wenigstens das Feedback bekommen, das sie verdienen!
Ich stelle fest, daß schon über Wochen in meiner TV-Zeitschrift fast nur noch
Wiederholungen ausgedruckt sind.Wie lange soll das den noch so weiter gehen.
Es gibt auch viele Leute, die sich keinen Urlaub erlauben können und dann darauf
angewiesen sind, diese alten Kamellen wochenlang anzusehen.
Ich finde das nicht in Ordnung !