Ist der Islam ein Teil von Deutschland?

Nein, das ist er natürlich nicht. Deutschland ist, auch wenn viele seiner Bewohner das nicht wahrhaben wollen, ein bis in die letzten Fasern seiner geschichtlichen Entwicklung   christliches Land.

Ich sehe jetzt schon den skeptischen Blick einiger meiner Leser. Deutschland christlich – und das angesichts leerer Kirchen, immer noch fortschreitender Kirchenaustritte, angesichts einer immer noch anwachsenden Säkularisierung? Und da sage ich: ja! Denn die christlich geprägte Kultur äußert sich ja nun wirklich nicht in der Zahl der Kirchenmitglieder. Selbst die Aufklärung, ja selbst der verbissene Atheismus à la Dawkins zeugt eher von der Kraft des Christentums als von seinem baldigen Ende. Die Gleichgültigkeit ist der wirkliche Feind des Christentums, der Atheismus ist es nicht. Er ist die Negation, der ohne das negierte Feindbild nicht einmal denkbar ist.

Die gesamte europäische Kultur ist und bleibt römisch-griechisch und christlich geprägt. Ja, es hat im Mittelalter auch ein paar islamische Gelehrte gegeben, aber auch sie haben sehr genau gewußt, daß sie etwa ohne Aristoteles niemals ihre geistige Höhe erreicht hätten. Nicht umsonst mußte Avicenna damals weniger gegen das Christentum als gegen die eigene muslimische Orthodoxie kämpfen. Heutzutage wäre er vermutlich von seinen Glaubensbrüdern mit dem Tod bedroht worden.

Da mutet es mehr als makaber an, wenn Aiman Mayzek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, allen Ernstes folgendes behauptet:

Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung.

Ich leugne das geradeheraus, und ich kann mir kaum vorstellen, wie sich ein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, mit so einen Satz zitieren lassen kann.

Es mag ja sein, daß mancher so eine Geschichtsklitterung braucht, um sein Selbstbewußtsein zu stärken, aber Europa hat sich und seine Kultur in vielen Jahrhunderten gegen den Islam und in der Auseinandersetzung mit ihm definiert.

Zu den europäischen Wurzeln gehört so manches, aber der Islam ganz gewiß nicht. Im Gegenteil: wenn der Islam endlich damit beginnen würde, seine eigene Geschichte historisch-kritisch aufzuarbeiten (wie es die christlichen Konfessionen schon vor über hundert Jahren getan haben), würde schnell klarwerden, wie stark er in seinem Entstehungsgebiet auf jüdisch-christlichen Wurzeln fußt. Aber ich fürchte, daß es zu einer solchen Selbstschau des Islam zu meinen Lebzeiten nicht mehr kommen wird.

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