„Tschuldigung“, sagt Mely Kiyak – und schimpft weiter

Die Kolumnistin der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung hat sich, wie man (unter anderem hier) liest, für ihren schlimmen Satz über Thilo Sarrazin entschuldigt – ein bißchen.

Daß Sarrazins Gesicht teilweise gelähmt ist (es soll sich nicht um einen Schlaganfall, sondern um eine acht Jahre zurückliegende Tumor-Operation handeln), habe sie nicht gewußt.

Wenn ich den physiologischen Hintergrund gekannt hätte, hätte ich das Bild nicht gewählt. Ich bedauere das sehr!

Im selben Atemzug spricht sie freilich von einer „gesteuerten und organisierten Beschwerdewelle“ gegen sie – und zeigt damit, daß sie nichts begriffen hat. Sie ist unbelehrbar, und natürlich wird sie ihre Kolumne in den Blättern des Dumont-Verlags behalten.  Ihr neuester Artikel, „Lieber Peter Altmaier!“ ist genauso gequält lustig, genauso konfus wie alle anderen davor.

Liebe Macher der Frankfurter Rundschau, habt ihr es wirklich nötig, so einen Quark zu drucken? Habt ihr keine guten Volontäre mehr? Kein Geld für wirklich gute Redakteure, und für Kolumnisten, die mehr können, als sich aufzublähen und rotzfrech zu sein? Ist der Migrationshintergrund beim Einstellungsgespräch wichtiger als journalistische Qualität?

Es mag eine kleine Szene geben, der Frau Kiyak mit ihrem seltsamen Deutsch und ihrer chaotischen Gedankenführung imponiert. Ich gehöre nicht dazu. Schlechten Geschmack darf man, finde ich, nicht durchgehen lassen, und schon gar nicht in einer Zeitung, die das Lebenswerk von Karl Gerold ist. Daß er sich gerade im Grab herumdreht, halte ich für eine ausgemachte Tatsache.

Es geht nämlich nicht nur um Frau Kiyak, der man vom Verlag wohl zu einer wenigstens angedeuteten Entschuldigung geraten hat. Es geht hier um zwei Zeitungen, die ein furchtbares Zitat, nämlich dieses: Sarrazin sei eine

lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur,

erst abgedruckt, dann klammheimlich entfernt und schließlich zusammen mit dem ganzen Artikel gelöscht haben. Und das alles bis jetzt ohne ein einziges Wort der Entschuldigung.

Nein, so einfach geht das nicht. Mely Kiyak hat die Kolumne mit dem menschenverachtenden Satz an die Redaktion geschickt, aber sie hat die Kolumne nicht gedruckt. Die Verantwortung für die Veröffentlichung eines so niederträchtigen Satzes liegt bei der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung.

Sie müssen sich endlich dazu äußern, und sie sollten uns auch erklären, ob Frau Kiyak tatsächlich ohne jede Kontrolle durch Redaktion und Verlag buchstäblich schreiben kann, was sie will.

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