Sarrazin – eine „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur“?

Unglaubliches ist zu vermelden. Eine deutsche Zeitung – nennen wir sie beim Namen: es ist die Berliner Zeitung – veröffentlicht diese Sätze:

Unbedingt müsste man auch Günther Jauchs von Herzen gut gemeinte Werbemaßnahme für Sarrazins neues Buch erwähnen und die Verplemperung unserer Fernsehgebühren für diese lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur, die Sonntagabend in Ruhe das tun darf, was er am besten kann; das niedrigste im Menschen anzusprechen. Ich meine Sarrazin.

So eine menschenverachtende Sprache, die an das Gift der Nazi-Journaille erinnert, ist also wieder salonfähig? Die Sätze stammen übrigens aus der Feder der preisgekrönten deutsch-kurdischen Journalistin Mely Kiyak (35) und sind auch auf den Seiten der Frankfurter Rundschau erschienen.

Der Protest war aber wohl so groß, daß man den schlimmsten Halbsatz inzwischen sang- und klanglos entfernt hat – ohne Kommentar und ohne Entschuldigung. Der Absatz lautet jetzt (hier nachzulesen) so:

Unbedingt müsste man auch Günther Jauchs von Herzen gut gemeinte Werbemaßnahme für Sarrazins neues Buch erwähnen und die Verplemperung unserer Fernsehgebühren für Sarrazin, der am Sonntagabend in Ruhe das tun darf, was er am besten kann; das niedrigste im Menschen anzusprechen.

Hier muß man dringend auf einer gründlichen Aufklärung bestehen. Darf ein so haßerfüllter, beleidigender und jedes Maß überschreitender Kommentar erst veröffentlicht und dann klammheimlich in beschönigter Form weiterverbreitet werden? Haben Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau und die Berliner Zeitung keine Kontrollmechanismen für ihren Online-Auftritt? Haben sie keine ethischen Richtlinien mehr?

Und vor allem: warum schweigen sie? Damit dürfen sie nicht durchkommen.

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