Ausgerechnet auf den immer so linksliberalen Seiten von Stern Online (z.B. hier) darf ein Anbieter für Investitionen im Palmölgeschäft werben:
Garantierte Ausschüttungen von 9% p.a.
Auszahlungen bereits im 1. Jahr
Garantierter Rückkauf zu 100% des Kaufpreises
Laufzeit 10 Jahre, schon ab € 7500
Soziale und ökologisch sinnvolle Beteiligung.
Sozial und ökologisch sinnvoll? Das ist an Zynismus kaum zu überbieten. Sinnvoll ist diese Beteiligung nur für die Palmölkonzerne, die im großen Stil Urwälder vernichten und Menschen von ihren Ländereien vertreiben. Sie arbeiten überall mit korrupten Regierungen und willfährigen Beamten zusammen und ersetzen die natürliche Vegetation und das vorhandene Ackerland durch Plantagen, die von Horizont zu Horizont reichen.
In dem Investmentangebot fehlt natürlich auch nicht der Hinweis auf den vom WWF gegründeten „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ – freilich ohne den Hinweis, daß sich der WWF schon durch seine Zusammenarbeit mit einem der schlimmsten Palmölkonzerne, Wilmar, vollständig kompromittiert hat. Dazu möchte ich allen Lesern den Dokumentarfilm „Der Pakt mit dem Panda“ ans Herz legen, der das gute Einvernehmen zwischen dem WWF und den großen Agrarkonzernen in erschütternder Weise belegt.
Wenn es in dem Investitionsangebot heißt, daß für die betreffenden Plantagen
kein Regenwald abgeholzt und die Anbauflächen zu ehrlichen und fairen Konditionen erworben
würden, dann mag das im guten Glauben gesagt sein. Aber alle Erfahrung spricht dagegen.
Wer in Palmölplantagen investiert, macht sich mitschuldig an einer großflächigen Zerstörung der natürlichen Vegetation in vielen Ländern der Welt. Auch die Ausrottung des Orang-Utan, die noch zu unseren Lebzeiten erfolgen wird, ist eine direkte Folge der immer aggressiveren Expansion der Ölkonzerne.
Wem die Natur am Herzen liegt, der sollte auf keinen Fall in solche Unternehmungen investieren. Es gibt doch wirklich genug Investitionsmöglichkeiten, die nicht mit der Zerstörung der Natur einhergehen.