„Ein ganz kleines Feuerchen“ …

Also: ich bin kein Berliner. Und ich möchte auch keiner werden. Ich war auch nach der Wiedervereinigung dafür, daß Bonn unsere Hauptstadt bleibt. Daß es in Bonn ein bißchen provinziell zuging, das war ja gerade der Charme dieses Provisoriums.

Und wo steht geschrieben, daß nur eine Großstadt, ein Moloch die Hauptstadt eines Landes sein kann?

Das aber nur nebenbei. In Berlin war gestern wieder Krawall angesagt. Das ist nichts Neues, aber es ärgert mich, daß in der Presse dafür ein Begriff wie „Demonstration“ mißbraucht wird. Man übernimmt einfach die Selbstdarstellung der Betroffenen. Zur journalistischen Arbeit gehört aber, daß man die Dinge benennt, wie sie sind, und nicht, wie die „Demonstranten“ sie sehen. Das ist nicht eine semantische Petitesse, es berührt das Innerste des Journalismus.

Es geht zum Beispiel nicht an, daß man einen Mörder, der sich in die Luft sprengt und möglichst viele Menschen mit in den Tod reißt, „Märtyrer“ nennt, nur weil er und seine Spießgesellen das gern so hätten. Nein, ein Mörder ist und bleibt ein Mörder.

Es geht nicht an, daß man Gewalttäter, für die ein Fußballspiel nur willkommener Vorwand für ihre Exzesse ist, immer noch überall als „Fußballfans“ bezeichnet.

Und es geht nicht an, daß man Aufmärschen, wie sie jedes Jahr am 1. Mai in Hamburg und Berlin stattfinden, den ehrwürdigen Namen „Demonstration“ zugesteht. Das Demonstrationsrecht ist ein altes und unverzichtbares Bürgerrecht, aber wer Mülltonnen anzündet, Blumenkübel zerstört, Fensterscheiben einwirft und Polizisten angreift, der ist nun wirklich kein Demonstrant. Und auch die sind es nicht, die bei diesen „Demonstrationen“ mitmachen, obwohl sie genau wissen, worauf am Ende alles hinausläuft. Vielleicht empfinden sie sogar ein bißchen klammheimliche Freude? So haben schon in den 70er Jahren manche bösen Karrieren begonnen.

Die Piraten jedenfalls wissen, wer an diesen Krawallen schuld ist (hier nachzulesen):

Es gab ein ganz kleines Feuerchen und die Polizei ist gleich massiv rein gegangen und hat aus nächster Nähe Pfeffergas eingesetzt. Und sie hat die Eskalation in Kauf genommen.

Da erübrigt sich jeder Kommentar.

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