Ein offener Brief an die Kanzlerin aus Anlaß ihrer Wiedereinführung des Kalten Krieges

Sehr geehrte Frau Bundeskanzler,

ich habe mit großer Betroffenheit gehört, daß Sie im Zusammenhang mit den ukrainischen Angelegenheiten den Kalten Krieg wiedereingeführt haben. War das wirklich nötig?

Jetzt muß ich Sie doch einmal ganz direkt fragen: was haben Sie eigentlich gegen den armen Janukowitsch? Es stimmt schon, er ist nicht gerade ein sympathischer Mensch, aber andererseits ist er doch geradezu ein Musterbeispiel für eine gelungene Resozialisierung! Wir haben ja inzwischen alle gelesen, daß er in seinen jungen Jahren auf die schiefe Bahn geraten ist und zweimal eingesessen hat: einmal wegen Raubes und einmal wegen Körperverletzung. Aber ist das denn so schlimm? War halt noch ein junger Bursch damals, der Janukowitsch.

Aber dann hat er sich aufgerappelt und eine phänomenale Karriere in der Politik hingelegt: Gouverneur, Ministerpräsident – und jetzt sogar Präsident der Ukraine. Na ja, es stimmt, die Wahlen sollen nicht immer ganz sauber gewesen sein, er kennt halt alle Schliche, und er weiß, wie man überlebt. Ihr Kollege Seehofer, verehrte Frau Bundeskanzler, würde es wahrscheinlich so ausdrücken: „A Hund is er scho, der Janukowitsch!“ 

Aber ist das gleich ein Grund, ihm den Kalten Krieg zu erklären?

Wenn jemand wirklich die aufdringliche Frau Timoschenko in den Magen geboxt hat – der Präsident der Ukraine war es jedenfalls nicht. Er hat nämlich ein Alibi.

Und deshalb sollten Sie den Kalten Krieg sofort wieder beenden.

Bedingungslos!

Hochachtungsvoll
Ihr Lupulus.

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