Tyrannenmord

Die Nato, die USA, der Westen – überhaupt alle weisen die Unterstellung empört zurück, daß sie es auf das Leben von Muammar al-Gaddafi abgesehen hätten. Dazu hat man kein Mandat von der UNO, so etwas tut man doch nicht!

Und jetzt fragen wir uns einmal: wieviel menschliches Leid, wieviel Sterben hätte man verhindern können, wenn man die großen Schlächter der Geschichte – Hitler, Stalin, Pol Pot – frühzeitig in den Tod befördert hätte?

Die Demokratie in Athen hatte eine Geburtsstunde: es war die Ermordung des Tyrannen Hipparchos. Man hat den Tyrannenmördern später ein wohlverdientes Denkmal gesetzt. Denn es ist ja keineswegs so, daß sie mit ihrer Tat das Recht gebrochen haben – im Gegenteil: sie haben das Recht wiederhergestellt.

Da wo das Recht herrscht, wo man also friedlich und im Einvernehmen streiten kann, wäre eine solche Tat ein Frevel gewesen. Wo aber die nackte Gewalt herrscht, kann der Tyrannenmord zu einer moralischen Pflicht werden.

Dieser Beitrag wurde unter Islam, Politik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert