Die Strompreise steigen und steigen – demnächst wieder um bis zu 95 Euro im Jahr. Aber trotz dieser Preiserhöhungen hat der Energiekonzern E.on, wie man auf Spiegel Online nachlesen kann, im vergangenen Jahr ein Minus von 2,2 Milliarden Euro gemacht. Natürlich sind das die ersten Auswirkungen von Merkels Hauruck-Energiewende. Wenn Norbert Röttgen, weil er demnächst die Wahlen in NRW gewinnen will, dreist behauptet, beides habe nichts miteinander zu tun, dann ist das einfach nur lächerlich.
Mir sind die großen Energiekonzerne weiß Gott nicht sonderlich ans Herz gewachsen, aber daß sie jetzt, wo die Regierung ohne Not (und ohne Verstand!) praktisch über Nacht das Steuer in der Energiepolitik herumgerissen hat, wirtschaftlich ins Schlingern geraten würden, war unausweichlich – und vorherzusehen.
Jetzt soll der Staat bedürftigen Familien helfen, die wachsenden Energiekosten zu schultern. Gleichzeitig bietet man Firmen mit hohem Stromverbrauch jede Menge Befreiungen und Vergünstigungen an. Es wird also genau so kommen, wie ich es vor einigen Monaten vorhergesagt habe: wer reich ist, wird entlastet, wer arm ist, bekommt den Strom gratis – die eigentliche Last der „Energiewende“ werden die Normalverdiener tragen, die nicht arm, aber auch nicht reich genug sind, um in den Genuß dieser Vergünstigungen zu kommen. Ausgerechnet die Mitte der Gesellschaft, ohne die schon lange alle Sozialsysteme zusammengebrochen wären, blutet aus.