Ach was, Attentat – gleich mehrere waren es, sozusagen Attentate am laufenden Band, und das auf den geliebten Führer des russischen Volkes, Wladimir Wladimirowitsch Putin! Gut, also drei von ihnen, über die das Staatsfernsehen gestern berichtet hat, sind nicht mehr ganz taufrisch, sie sollen 2001, 2008 und 2009 stattgefunden haben, und offenbar so im Stillen, daß bis gestern niemand etwas von ihnen bemerkt hat. Dafür ist das vierte brandaktuell und brisant, obwohl – na ja, stattgefunden hat es ja eigentlich auch nicht, aber es war geplant. Jawohl, geplant war es, und die Geheimdienste von Rußland und der Ukraine haben es aufgedeckt – und sogar schon Verdächtige verhaftet. Gute Arbeit!
Ach ja, der ukrainische Geheimdienst, das ist übrigens der des Präsidenten Janukowitsch, der seine lästige Konkurrentin, Julia Timoschenko, gerade für ein paar Jährchen ins Gefängnis gesteckt hat, um sie für immer loszuwerden.
Auf jeden Fall ist es gut für den Genossen Wladimir Wladimirowitsch Putin, daß diese fürchterlichen Attentatspläne gerade jetzt ans Licht gekommen sind. Da sehen die russischen Menschen doch, was sie an ihm haben. Nicht auszudenken, wenn es ihn nicht mehr gäbe!
Deshalb wird Wladimir Wladimirowitsch auch die nächsten Wahlen gewinnen. Wie es in Tom Paxtons Folksong aus den 60er Jahren so schön heißt:
Our leaders are the finest men,
And we elect them again and again.