Ich stamme aus einer Zeit, als ein Hausmeister noch ein Hausmeister war – und kein Facility Manager. Und ein kleiner Buchhalter oder ein Kundenberater wurden damals noch nicht hohltönend zum Account Manager gemacht. Inzwischen läßt die zwanghafte Anglisierung aller Lebensbereiche gottlob etwas nach, leider aber am wenigsten in der Wirtschaft und bei den Berufsbezeichnungen, wo sie sich am lächerlichsten anhört.
In einer Werbebeilage der F.A.Z. vom Freitag hat sich u.a. ein gewisser Dr. Dallmann verewigt, und der nennt sich allen Ernstes
Geschäftsführer FWTM und Cluster Green City Freiburg.
Immerhin: die Wörter Geschäftsführer und Freiburg habe ich verstanden.
Die Beilage heißt übrigens Green City – aber was, so darf man doch wahl fragen, hat eine Green City, was eine Grüne Stadt nicht hat? Auf den Inhalt dieses Werbeblättchens will ich gar nicht eingehen, es ist der übliche Marketing-Käse über Nachhaltigkeit, Passivhäuser, Ressourcen-Schonung und erneuerbare Energie. Aber die Sprache ist von beeindruckender Scheußlichkeit – vor allem durch die ständige Kombinbation von deutschen und englischen Wörtern.
Da gibt es z.B.
ein EcoCommercial Building Programm (wenn schon englisch, warum dann nicht Program?)
die Climatic-Wand-Technologie (auch hier: warum nicht Technology?)
eine Haus mit einer Wohn-Ess-Situation (innovativ – ein Haus, in dem man nicht nur wohnen, sondern auch essen kann, und zwar in einer Art-Déco inspirierten Küche!)
ein weiteres Haus, das Smart Home heißt
eine Straßenbeleuchtung, die sich Eco StreetLine nennt
ein Green Mobility-Netz – und so weiter, und so fort.
Welcher Deutschlehrer, das würde mich einmal interessieren, hat solche Sprachkünstler durchs Abitur gebracht? Und welche Busines School hat sie dann auch noch bestärkt, ein so grottenschlechtes Deutsch zu schreiben?