In den kolumbianischen Anden breitet sich auf Hunderten von Quadratkilometern immer mehr ein wahre Mondlandschaft aus – das berichtete die kolumbianische Anwältin Maria del Pilar Silvar auf einer Konferenz in Berlin. Gerade da also, wo die großen Flüsse des Landes entspringen, reihen sich immer mehr Bergwerke der internationalen Konzerne aneinander. Diese Konzerne haben begreiflicherweise nicht das geringste Interesse, die Natur in Kolumbien zu schützen.
Im kolumbianischen Tiefland sieht es fast noch schlimmer aus. Dort sind – gerade für den europäischen Markt, also für uns! – Hunderttausende Hektar Regenwald gerodet worden, um Platz zu machen für Palmöl-Plantagen.
In Peru, das bisher auf dem Palmölmarkt keine große Rolle gespielt hat, gibt es Pläne, insgesamt 4,3 Millionen Hektar Wald durch Palmöl-Plantagen zu ersetzen (hier nachzulesen).
Ermuntert zu diesem Raubbau an ihrer Natur werden die beiden Länder durch ein Freihandelsabkommen mit der EU, das am 29. Februar 2012 vom EU-Parlament ratifiziert werden soll. Es garantiert die zollfreie Einfuhr von Palmöl in die Europäische Union – und wird ein gewaltiger wirtschaftlicher Anreiz für Waldrodungen und weitere Monokulturen in diesen Ländern sein.
Ich werde das Abstimmungsverhalten im Europäischen Parlament genau beobachten und an dieser Stelle an meine Leser weitergeben. Vor allem interessiert mich, wie sich die grünen Abgeordneten verhalten werden. Falls Sie einem der Abgeordneten eine Mail in dieser Sache schreiben wollen – hier finden Sie eine Liste aller deutschen Europa-Abgeordneten mit ihren Mail- und Internet-Adressen.