Kanada hat nicht nur große Teile seiner Urwälder hemmungslos zerstört, es hat sich auch kürzlich ohne viel Federlesens aus dem Kyoto-Protokoll verabschiedet.
Dazu paßt eine Meldung, über die verschiedene Naturschutzorganisationen in letzter Zeit berichtet haben. Es geht um die sog. „Teersande“ (auch Ölsand genannt). Dabei handelt es sich, wie man in der Wikipedia nachlesen kann, um
ein Gemenge aus Ton, Silikaten, Wasser, Rohöl und weiteren unterschiedlich zusammengesetzten Kohlenwasserstoffen, die meist eine Vorstufe (Bitumen, Kerogen u.a.) von Erdöl sind.
Teersand wird im Tagebau abgebaut, und um aus den Sanden Erdöl zu gewinnen, werden ungeheure Mengen an Wasser und Energie benötigt. Die größten Vorkommen liegen in der kanadischen Provinz Alberta, die inzwischen fast vollständig einer Mondlandschaft gleicht. Das Abbaugebiet dieser Provinz hat inzwischen die Größe von England überschritten. Das Foto unten habe ich der Wikipedia entnommen, es zeigt einen Ausschnitt des Tagebaus von Syncrude Canada Ltd.
Bilder dieser grauenhaften Zerstörung einer ganzen Provinz können Sie unter anderem hier betrachten. Auch Google liefert Ihnen hier jede Menge von Bildern. Falls Sie immer noch glauben, daß Kanada aus unendlichen Weiten unberührter Natur besteht, empfehlen ich Ihnen dringend einen Blick auf diese fast unfaßbare Zerstörung eines der schönsten Länder der gemäßigten Zonen.
Die Bilder erinnern an die ersten Fotos von der Rückseite des Mondes.
Übrigens hat die EU-Kommission aufgrund dieser großflächigen Zerstörungen in Kanada angeregt, den Import von Teersand zu erschweren. Der Umweltausschuß des Deutschen Bundestages (!) hat diesen Vorschlag vor zehn Tagen zurückgewiesen.