Waffen für die Mörder

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen gegen mehrere Personen Ermittlungen aufgenommen, die den beiden Neonazis vom „NSU“ Waffen überlassen haben. Die beiden Verbrecher haben mit diesen Waffen – nach allem, was man weiß – fast ein Dutzend Menschen kaltblütig ermordet und viele andere verletzt. Es ist nur billig, daß auch die Helfer, die durch ihre Zulieferung die Morde erst möglich gemacht haben, vor Gericht gestellt werden.

Jetzt wechseln wir einmal den Schauplatz. In Syrien läßt Präsident Assad auf alle Bürger schießen, die gegen ihn demonstrieren. Über 5.600 von ihnen hat er nach Angaben der Vereinten Nationen schon auf dem Gewissen, darunter fast 400 Kinder und Jugendliche – das ist also allein von der Zahl her ein ganz anderes Kaliber, da sehen die Neonazis aus Jena fast wie Waisenknaben aus.

Auch Assad hat Leute, die ihm die Waffen zustecken, aber es sind nicht kleine Ganoven, es sind veritable Regierungen. Es sind – sagen wir es klar und deutlich – die Regierungen von Rußland und China. Beide liefern ihm seit vielen Jahren die Waffen, mit denen er jetzt sein Volk zusammenschießen läßt. Und beide halten ihm bis jetzt die Treue. Sie verhindern selbst die mildesten UNO-Resolutionen gegen Syrien.

Rußland hat gerade wieder einen neuen gemeinsamen Anlauf europäischer und arabischer Staaten für eine Resolution gegen das Massaker in Syrien im Keim erstickt. Es gebe, so der russische UN-Botschafter, Witali Tschurkin, eine „rote Linie“, die nicht überschritten werden dürfe, und dazu gehöre vor allem ein Waffenembargo. Das werde es mit Rußland nicht geben.

Sprechen wir also Klartext. Wer Verbrechern im kleinen Stil Waffen zukommen läßt, wird sofort verhaftet. Wer den großen, den ganz großen Verbrechern Waffen verkauft, geht straffrei aus. Eine sehr selektive Moral – aber typisch gerade für Putin, der nicht nur gern seinen gestählten Körper, sondern ebenso gern – umgeben von eilfertigen Popen und viel Weihrauch – seine zweifelhafte Gläubigkeit zur Schau stellt.

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