Jetzt geht es Hunsrück, Eifel und Westerwald an den Kragen – oder: Der Wahnsinn nimmt kein Ende

Nein, er nimmt kein Ende, im Gegenteil – er geht erst richtig los. Gestützt auf eine Mehrheit in der Bevölkerung, die – davon kann man ja wohl ausgehen – das alles wirklich glaubt, was ihr die All-Parteien-Koalition des grünen Grauens von Seehofer über Merkel und Rösler bis Gisy und Trittin einbleut, geht jetzt auch Rheinland-Pfalz daran, seine schönsten Mittelgebirgslandschaften zu zerstören. Die grüne Wirtschaftsministerin, Evelin Lemke, will bis 2030

bilanziell 100 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken.

Das Wort von den „erneuerbaren Energien“ soll vor allem kaschieren, daß es sich dabei fast ausschließlich um Windenergie handelt, denn alles andere kann man von der Effizienz her fast vernachlässigen. Es gebe, sagt Frau Lemke stolz und offensichtlich schon bis zum Bersten mit Vorfreude angefüllt, es gebe in der Eifel, im Hunsrück und im Westerwald „so viel Wind wie an der Nordsee“.

Um das zu wissen, braucht man freilich keine grüne Ministerin, das Lied, das jeder kennt, genügt:

O du schöner Westerwald,
Über deine Höhen pfeift der Wind so kalt.

Mit der Schönheit wird es freilich bald vorbei sein. Selbst in Mainz selbst, das noch immer von seinem prächtigen Dom beherrscht wird, sollen – zwischen Hechtsheim und Ebersheim – auf 50 Hektar bis 200 m hohe Windräder aufgestellt werden.

Inzwischen ist es schon so weit, daß man eine Landschaft gesegnet nennen möchte, die vom Wind verschont bleibt – dort rentieren sich die Windkraftanlagen nicht. Leider trifft das auf die meisten Mittelgebirge, und damit gerade auf die schönsten Landschaften zwischen Nordsee und Alpen, meist nicht zu. Hier werden sich also, solange die Bevölkerung tatenlos zuschaut (oder gar noch applaudiert), die nur noch technologisch denkenden „Grünen“ aller Parteien (die Anführungszeichen müssen sein!) immer mehr austoben, bis auch der letzte schöne Ausblick auf Wälder und Hügel verschandelt ist.

Eine Partei, die für die Natur Partei ergreift, für ihre Schönheit und Unversehrtheit, gibt es nicht mehr.

Energie, Energie, Energie! – so schreien uns alle, wirklich alle Parteien an, so als gebe es nichts anderes mehr im Leben.

Ach, ihr lieben dummen Grünen von heute (denn Ihr wart ja nicht immer dumm, sonst hätte ich euch nicht viele Jahre gewählt!) – für euch ist die Natur nur noch ein Standort, nämlich ein Standort für die Energiegewinnung. Die Schönheit, die Unversehrtheit der Natur, ihr fragiles Gleichgewicht – das alles bedeutet euch nichts mehr. Ich könnte mir vorstellen, daß ihr über Menschen, denen eben das am wichtigsten ist, nur milde lächelt, so wie man über spinnerte, schrullige Menschen lacht, die aus einer anderen Welt, einem anderen Jahrhundert kommen. Ihr habt ja auch Wichtigeres zu tun, als einfach nur die Natur zu schützen: Energie, Energie, Energie – das ist das rhythmische Stakkato Eurer politischen Arbeit. Ihr kennt keine andere Koordinaten, keine anderen Werte mehr. Euer Naturbegriff ist armselig und technologisch geworden, es ist grüne Ingenieursmentalität unter einem dünnen, einem sehr dünnen, fast durchsichtigen Mäntelein.

Wir aber sind nur – wie ihr das gern nennt – Naturromantiker, Ästheten. Aber wir sind und bleiben ein Stachel in eurem Fleisch, denn wir sind das, was ihr einmal wart – und wir vertreten das, was ihr schon lange aufgegeben habt.

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