Der Iran und die Atombombe

Niemand, der einigermaßen bei Verstand ist, kann daran zweifeln, daß das iranische Regime die Bombe will. Und niemand, der Ahmadineschads Reden aufmerksam verfolgt hat, kann auch nur den geringsten Zweifel daran haben, daß er sie auch einsetzen würde – gegen Israel. Auf eine rationale Risikoabwägung sollte man bei ihm nicht hoffen.

Eigentlich weiß man – „seit München“, wie es so schön heißt – daß die Folgen immer furchtbarer werden, je länger man einen Diktator gewähren läßt. Damals, im September 1938, ließen sich England und Frankreich von Hitler einlullen und unterzeichneten das Münchner Abkommen, das dem Diktator die Besetzung des Sudetenlands erlaubte. So blauäugig waren sie, daß sie wahrhaftig glaubten, damit sei Hitlers Appetit ein für allemal gestillt. Der britische Premierminister, Neville Chamberlain, sprach gar von „peace with honour“:

I believe it is peace for our time.

Schon im März darauf überrannte Hitler die „Rest-Tschechei“, und ein Jahr nach dem Abkommen begann der zweite Weltkrieg.

Peace with honour, ein ehrenvoller Frieden, ist nicht möglich, wenn einer der Partner – ein Lump ist. Das, dachte ich immer, ist die geschichtliche Lektion, die wir aus dem Münchner Abkommen gelernt haben. Aber der Mensch vergißt schnell.

Ahmadineschad hat mehrfach die Vernichtung des Staates Israel gefordert – und darf trotzdem, von höflichem Applaus begleitet, immer wieder vor der UNO reden. Hätte man auch Hitler reden lassen?

Hitler ist es gottlob vor seinem Ende nicht mehr gelungen, die Atombombe zu bauen. Ahmadineschad baut sie.

Deshalb ist es eine gute Entscheidung, daß die EU einen Ölboykott gegen ihn verhängt hat. Es wurde auch höchste Zeit, denn gerade die Europäer haben sich – anders als Israel und die USA – vom Iran immer wieder hinhalten und für dumm verkaufen lassen. Sie haben abgewartet und verhandelt und beschwichtigt, während in den iranischen Bunkern die Anreicherung schon auf Hochtouren lief – das alte „München-Syndrom“.

Der Iran ist schon mit seinen konventionellen Waffen, die keiner demokratischen Kontrolle unterliegen, eine Gefahr für die Welt. Die Atombombe darf er nicht bekommen.

Niemals.

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