Ich bin, wie man nachlesen kann, wirklich kein Freund unserer Kanzlerin. Ich halte ihre Energiepolitik für katastrophal, und ihre Wirtschaftspolitik ist in meinen Augen nicht mehr als ein blindes Herumwurschteln.
Aber sie ist mir immer noch hundertmal lieber als dieser Freiherr aus dem Oberfränkischen, der offenbar wirklich glaubt, daß nur an ihm die deutsche Politik genesen kann. Auf die eigene Partei einzudreschen, die in der Plagiatsaffäre viel zu rücksichtsvoll mit ihm umgegangen ist, ist ja schon dreist genug. Aber daß er jetzt auch noch die Universität Bayreuth angreift, deren Ruf noch auf lange Zeit unter dieser Affäre leiden wird, ist an Frechheit kaum mehr zu überbieten.
Die Universität Bayreuth sei immer „parteiisch“ gewesen, meint er. Und das stimmt sogar. Sie hat – ein bißchen spät zwar, aber immerhin – sie hat doch noch Partei ergriffen: für die wissenschaftliche Redlichkeit und gegen einen, der sich mit fremden Federn schmücken wollte.
Mit seiner Arroganz und einer fast schon tragischen Fehleinschätzung der eigenen Wichtigkeit hat er sich jetzt sein politisches Grab geschaufelt.
Er wird in der deutschen Politik keine Rolle mehr spielen.