„Schluß mit den Tränen“, fordert der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler. „Die Taschentücher wegstecken!“
Aber um die FDP, so wie sie heute ist, vergießt niemand mehr eine Träne. Traurig ums Herz wird einem nur, wenn man sich erinnert, wie die FDP einmal war. Sie war – von Heuß bis Genscher – eine wichtige, eine eigentlich unverzichtbare Säule unserer Parteienlandschaft. Mit Möllemann und Kinkel hat ihr Niedergang begonnen, mit Westerwelle und Rösler hat sie ihren Tiefpunkt erreicht. Den politischen Verlust, der damit einhergeht, konnte man kürzlich erleben, als Hildegard Hamm-Brücher (zusammen mit Margarete Mitscherlich) bei Beckmann zu Gast war. Mit ihren 90 Jahren stellt sie immer noch mühelos alles in den Schatten, was in der FDP heute so kreucht und fleucht.
Die FDP ist zu einer reinen Wirtschafts- und Klientelpartei verkommen, der wirkliche Liberalismus hat in ihre keine Heimat mehr. Da ist man denn doch versucht, zum Taschentuch zu greifen – aber man darf ja nicht.
Weinen verboten.