Islamophobie

Was ist ein Popanz? Der Große Wahrig definiert ihn als „Schreckgespenst“, und damit ist schon gesagt, daß es ihn gar nicht gibt. Man erfindet ihn zu einem einzigen Zweck – daß man nämlich, sobald man ihn erfunden hat, auf ihn eindreschen kann.

So ein Popanz ist die Islamophobie.

Kaum jemand hat je auf den Islam eingedroschen, solange er nur eine Religion war. Im Gegenteil: gerade in Deutschland hat es immer ein ausgesprochen freundliches, wenn nicht sogar romantisch verklärtes Verhältnis zu den islamischen Kulturen gegeben. Das hat sich erst geändert, als der Islam – mit Khomenei und seinem mörderischen Gottesstaat – zu einer aggressiven politischen Ideologie mutiert ist. Seither sind fast alle terroristischen Akte auf der Welt von islamisch geprägten Tätern verübt worden. Das (und keineswegs eine Islamophobie!) ist der Grund für das Mißtrauen und die Ablehnung, die heute Muslimen vielfach widerfährt.

Es kommt noch etwas hinzu. Die übergroße Mehrheit der Muslime, die in den europäischen Ländern leben, lehnt den Terrorismus zwar ab, aber obwohl sie wie alle anderen Bürger die Rede-, Presse- und Demonstrationsfreiheit genießen, machen sie kaum davon Gebrauch, um sich von den terroristischen und archaischen islamischen Gruppierungen in ihrer Religion zu distanzieren. Ich kann mich in den letzten Jahrzehnten nur an eine einzige Demonstration in Frankfurt erinnern, als ein kleines Häuflein von Türken gegen einen Terroranschlag demonstrierte. Ich war damals so begeistert, daß ich mich heute noch daran erinnere.

Es wäre so einfach, die Herzen der Mitmenschen zu gewinnen, wenn man auch einmal öffentlich zeigen würde, daß man diese Greueltaten verabscheut. Dazu braucht man keine Verbände, keine Vereine und erst recht keine Ditib – man braucht dazu nicht einmal viel Mut.

Man müßte es nur tun!

Und man sollte auch mit der Polizei zusammenarbeiten, wenn man beobachtet, wie jemand auf dem Weg in der Terrorismus ist. Gerade in kleineren Moscheen erkennt man doch sehr schnell solche Veränderungen im Verhalten, in der Kleidung, erst recht, wenn es Reisen z.B. nach Pakisten gibt. Die meisten Täter, die man in Deutschland in den letzten Jahren gefaßt hat, haben vorher regelmäßig Moscheen besucht – aber wann, frage ich, sind sie aufgrund von Hinweisen ihrer muslimischen Glaubensbrüder festgenommen worden?  Kaum einmal. Da wäre einiger Nachholbedarf an einem mea culpa, und man könnte, mit ein wenig Nachdenklichkeit und Selbstkritik, viele Sympathien gewinnen.

Statt dessen holen die muslimischen Verbände bei jeder, aber wirklich jeder Gelegenheit die große Islamophobie-Keule heraus – auch jetzt wieder nach der Aufdeckung der Terrorgruppe in Zwickau.

Aber eine Islamophobie, so wie sie diese Vereinigungen verstehen, gibt es gar nicht – sie ist nur ein Popanz der Islamverbände, die offenbar ein Interesse daran haben, die Muslime immerfort zu Opfern zu machen. Das Wort suggeriert nämlich eine krankhafte Angriffslust, einen Haß auf den Islam als Religion. Aber die Abneigung richtet sich nicht gegen die Religion an sich, sondern gegen das archaische Weltbild eines Teils der Gläubigen – und mit diesem Weltbild, aus dem sich der muslimische Terrorismus speist, möchte auch ich nichts zu tun haben. Es ist ein Weltbild, das sogar noch weit hinter das (übrigens gar nicht so dunkle!) europäische Mittelalter zurückgeht. Wenn wir uns gegen dieses von Grund auf illiberale Weltbild wehren, sind wir nicht islamophob, sondern vernünftig im besten Sinne des Wortes.

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