Ein Bambi für Bushido

Der Rapper Bushido hat für seine Dienste um die Integration in Deutschland von Burda einen Bambi erhalten.

Und das ist die Begründung:

Er gilt als der erfolgreichste Rap-Musiker Deutschlands und ist ein hervorragendes Beispiel für gelungene Integration: Bushido, Sohn einer deutschen Mutter und eines tunesischen Vaters, wuchs unter schwierigen sozialen Bedingungen auf und schaffte es nach ganz oben. Mit seinem eindringlichen Sprechgesang und oft provokanten Texten eroberte er die Hitparaden. Seine CDs wurden vielfach ausgezeichnet, national wie international. Bushido ist heute Gesprächspartner und Ratgeber für Politiker. Seine Stimme findet Gehör, nicht nur bei Millionen Fans, sondern auch in den Medien. Als willkommener Gast in Talkshows und Interviewpartner proklamiert er das Selbstverständnis vieler Deutscher mit Migrationshintergrund: ‚Egal woher unsere Väter kommen, wir sind Deutsche‘. Bushido setzt sich ein gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft.

Er schaffte es also nach ganz oben? Nein, er schaffte es nach ganz unten. Tiefer als in seinen Rap-Texten (ein Link zu seinem Titel Gangbang von 2004 findet sich auf der deutschen Online-Ausgabe des Rolling Stone) kann man nicht mehr sinken. Das Vulgäre ist hier sozusagen pur und brutal, ohne jede Verfeinerung, es ist primitiv, gewalttätig, eine einzige Kampfansage an alles, was man – selbst im weitesten Sinne – Kultur nennen könnte.

Kann mir einmal jemand aus dem feinen Hause Burda erklären, wie man einen Menschen, der sein Geld mit so frauen- und menschenverachtenden Texten verdient, auch noch ehren kann?

Der Rapper sollte sich für seine Texte schämen, aber noch viel mehr (wirklich viel mehr!) sollte sich das Haus Burda schämen, daß es diesem „Künstler“ einen kulturellen Heiligenschein verleiht. Seine Texte drücken die ganze Frauenverachtung, die ganze Primitivität und Brutalität eines bestimmten Milieus von jungen Männern mit Migrationshintergrund aus, ihren Haß auf „Schlampen“ und „Schwuchteln“ (das sind übrigens noch die harmlosesten seiner Kosenamen!) und überhaupt auf alles, was nicht ganz so primitiv und vulgär ist wie sie selbst – und statt einem solchen Menschen die Leviten zu lesen, holt ihr ihn auf den roten Teppich und schmiert ihm Honig ums Maul?

Pfui Teufel.

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