Im Norden Nigerias wütet schon seit langen eine sog. „islamische Sekte“ mit dem Namen Boko Haram, was laut NZZ übersetzt „Westliche Erziehung ist eine Sünde“ heißt. Viele Greueltaten gegen Christen gehen auf ihr Konto. In den letzten Tagen haben sie in Damaturu gleich mehrere christliche Kirchen angegriffen – neun davon wurden niedergebrannt, über hundert Menschen starben. Neben den Kirchen sind vor allem Bierkneipen ein beliebtes Ziel dieser Menschenfreunde.
Aber eines möchte ich jetzt schon wissen: wie kommt eine seriöses Blatt wie die Neue Zürcher Zeitung dazu, die nigerianische Stadt Maiduguri als das „spirituelle Zentrum“ (!) der muslimischen Mörderbande zu bezeichnen? Diese Wortwahl finde ich makaber, ja obszön. Eine Mörderbande ist nicht „spirituell“, und ein „Märtyrer“, der möglichst viele Menschen in den Tod mitnehmen will, ist niemals ein Märtyrer. Ein Märtyrer ist ein Dulder, ein Mensch, der seinen Glauben nicht wiederruft und, wenn es sein muß, für ihn leidet und stirbt. Trotzdem übernehmen unsere Medien immer wieder die unsägliche muslimische Sprachregelung und bezeichnen einen feigen Selbstmordattentäter als Märtyrer.
Nein – wer Menschen ermordet, ist ein Mörder, niemals und unter keinen Umständen ist er ein Märtyrer. Und Mörder, liebe Redakteure von der Neuen Zürcher Zeitung, haben niemals ein „spirituelles Zentrum“.
Gerade Journalisten sollten auf ihre Sprache achten – sie haben eine große Verantwortung.