Das sagt – nicht ganz unerwartet – eine Studie der Bertelsmann-Stiftung voraus. Die Zahl der über 80jährigen wird bis 2030 um fast 60% steigen. Auf dieser Seite lassen sich die Ergebnisse der Studie schnell und komfortabel abrufen. Besonders interessant ist die Aufschlüsselung nach Städten und Gemeinden. Man gibt in der Suchmaske eine beliebige Kommune mit mindestens 5.000 Einwohnern ein und bekommt dann für diesen Ort alle heutigen Kennziffern – und die Prognose bis 2030.
Ich gehöre ja inzwischen selbst schon zur Generation 60 plus, und ich begreife bis heute nicht, warum bei uns in Europa die „Fertilitätsrate“ (schreckliches Wort) so niedrig ist. Selbst im Krieg und in der Nachkriegszeit, als Hunger und Not wirklich drückend waren, sind mehr Kinder auf die Welt gekommen als heute. Aber vielleicht ist es ja gerade der Wohlstand, der zum Verzicht auf Kinder führt? Ich habe, wenn ich so um mich schaue, manchmal das Gefühl, daß in der jüngeren Generation ein überbordender Hang zum Perfekten, Makellosen herrscht (auch die Schönheitschirurgen profitieren davon). Das beginnt schon bei der Partnerwahl und endet oft – wenn man merkt, daß der Partner nicht so perfekt und makellos ist, wie man es erwartet hat – in der Kennziffer Scheidungsrate.
Erst recht ist mit einem Kind kein perfekter, makelloser Alltag mehr möglich. Kinder kosten Geld, sie machen Schmutz, und sie bringen das ganze Leben durcheinander.
Gott sei Dank!
Ich weiß, man kann im Grunde keine Erfahrungen weitergeben (schon der Versuch scheitert meist), aber ich sage es trotzdem: es ist einfach schön und wohltuend, Kinder zu haben.
Nicht, daß immer alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre, nein – Probleme gibt es genug, kleine und große Kämpfe, Tobsuchtsanfälle, und natürlich auch echte Sorgen. Aber das ist doch das Leben, oder? Soll ich darauf verzichten, nur um eine aseptisch saubere, gestylte Wohnung zu haben? Schöner wohnen – ohne Kinder? Das kommt mir, mit Verlaub, fast pervers vor.
Und dann: wie traurig geht es erst im Alter zu, wenn man keine Kinder hat.