Ich habe volles Verständnis dafür, daß die Türkei die Täter (und auch die Hintermänner) der blutigen kurdischen Angriffe sucht und zur Verantwortung zieht.
Aber ein Politiker – und erst recht ein Staatspräsident! – sollte trotz seines verständlichen Zorns mit seinen Worten sorgfältig umgehen.
Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül soll, wenn die Agenturmeldungen stimmen, den Angreifern eine „fürchterliche Rache“ geschworen haben. Das ist nicht gerade eine zivilisierte Sprache. Wer so redet, riskiert zugleich eine neue Spirale der Gewalt.
Auch die Tatsache, daß der türkische Staat die Kurden über Jahrzehnte schikaniert, den Gebrauch ihrer Sprache unter Strafe gestellt und sie so der PKK erst in die Arme getrieben hat, sollte die Regierung zu etwas mehr Mäßigung anhalten.