Fürstliche Gewinne durch Windräder?

Birstein ist eine Gemeinde im Vogelsberg. Sie hat, wenn man alle Ortsteile zusammenzählt, gut 6.000 Einwohner. Auf ihrer Internetseite nennt sie sich „Perle des Vogelsberges“.

Aber Birstein hat ein Problem, und dieses Problem hat einen Namen: Alexander Prinz von Isenburg.

Er besitzt in der Gemarkung 3500 Hektar (!) Grundbesitz, und er hat sich entschlossen, auf fürstlichem Grund und Boden 18 Windräder aufzustellen. Die Gemeinde freilich findet, daß schon mehr als genug davon den Vogelsberg verschandeln – nach Zeitungsberichten stehen 74% der mittelhessischen Windräder im Vogelsberg, allein elf sind es in der Gemeinde Birstein. Acht neue will die Gemeinde noch zulassen, mehr nicht. Damit ist der Fürst nicht zufrieden. Und dann geschehen seltsame Dinge. Wie die Frankfurter Rundschau schon im vergangenen Jahr berichtet hat (hier nachzulesen), schlägt der Fürst zurück – so kräftig, daß sich Bürgermeister Gottlieb erpreßt fühlt, weil

der Erbprinz jüngst über 40 Jahre einvernehmlich geregelte Verträge zur Pflege des Schlossparks sowie der Nutzung eines Abenteuerspielplatzes und zweier Vereinsheime gekündigt habe. Gleiches gilt für Wanderwege, die über Fürstenbesitz führen.

Inzwischen sind alle Verhandlungen gescheitert. Der Schloßherr ist offenbar sehr ungehalten über seine verstockten Untertanen und will keine Kompromisse mehr eingehen. Was ihn bei seinen Plänen antreibt, ob es der zusätzliche Obolus ist oder die Liebe zur Windkraft, weiß niemand.

Aber der Gemeinde wünsche ich auf jeden Fall viel Glück und Erfolg in ihrem Kampf gegen die Windräder!

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