Die deutschen Verleger sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Die Leidenschaft zum guten Buch ist vielen von ihnen abhandengekommen, der Trend geht überall zum Dummbuch, zum schnellen Gewinn.
Lust an Schrott statt Lust an Qualität!
Ein Indiz dafür sind die Buchveröffentlichungen von sog. Prominenten. Schauspieler, Geräteturner, Tennisspieler, Dschungelcamper, Models, Volksmusikanten – da wird offenbar gar nicht mehr lektoriert, da wird jedes Manuskript blind angenommen. Hauptsache, man kennt den Namen. Das meiste davon ist mehr als peinlich, aber was soll’s? Non olet – Geld stinkt nicht.
Dann schickt man die „Schriftsteller“ auf die Talkshow-Tour. Da halten die Moderatoren dann brav den „Roman“ eines Schauspielers oder die „Autobiographie“ des jungen Turners in die Kamera – und machen sich so zu Eseln. Kein „Comedian“ ist heutzutage zu blöd, um ein Buch zu schreiben – aber das eigentlich Ärgerliche ist, daß die Verleger diesen Mist auch noch drucken.
Ich hoffe nur, daß sie sich – wenigstens in einer stillen Stunde – dafür schämen.