Im französischen Original:
La dernière démarche de la raison, c’est de connaître qu’il y a une infinité de choses qui la surpassent. Elle est bien faible si elle ne va jusque-là.
In der Übersetzung von Heinrich Hesse:
Der letzte Schritt der Vernunft ist, anzuerkennen, daß unendlich viel über sie hinausgeht. Sie ist sehr schwach, wenn sie dahin nicht gelangt.
Mir kommt es vor – aber das nur nebenbei -, daß uns das 17. Jahrhundert mit seinen tiefen (auch seelischen!) Verwüstungen heute viel näher ist als die beiden „aufgeklärten“ Jahrhunderte, die ihm gefolgt sind. Das Licht der Vernunft war ja auch im 17. Jahrhundert schon da, aber es leuchtete damals – nicht zuletzt durch die ständige existentielle Bedrohung – tiefer und gründlicher ins Menschliche hinein. Das Zeitalter Voltaires wirkt dagegen oft flach und oberflächlich, vom 19. Jahrhundert mit seiner billigen Technik- und Fortschrittsgläubigkeit ganz zu schweigen.
Lassen wir noch einmal Blaise Pascal zu Wort kommen:
Die Vernunft gar nicht gelten lassen, und nichts gelten lassen als die Vernunft: das sind zwei gleich gefährliche Verkehrtheiten.