Ab und zu gibt es im Kampf gegen die Palmöl-Mafia auch kleine Erfolge. Der US-Investor Herakles Capital wollte in Kamerun 70.000 Hektar Regenwald roden, um an dessen Stelle Monokulturen von Ölpalmen anzubauen. Mit der Unterstützung von verschiedenen Umweltorganisationen konnte in Kamerun gegen dieses Vorhaben ein Prozeß geführt werden, der jetzt erfolgreich war. Immerhin die Hälfte der Fläche darf aufgrund einer Einstweiligen Verfügung nicht gerodet werden (über die andere Hälfte ist noch nicht entschieden).
Der Regenwald liegt zwischen zwei Schutzgebieten und ist selbst außergewöhnlich artenreich.
Die Presseerklärung von Herakles Farms, einer Tochterfirma mit Sitz in New York, vom vergangenen Juni, die in ihrer Schönfärberei kaum zu ertragen ist (hier in englischer Sprache nachzulesen), hat dem Konzern vor Gericht also nichts genutzt. Wer weiß, was die Monokulturen der Ölpalme für die Ökologie und die Kleinbauern bedeuten, muß sich hier von einem Großinvestor schlicht verhöhnt fühlen. Daß das Unternehmen auch noch dreist behauptet, es plane nur „environmentally and socially responsible projects“, hat ihnen der Richter gottlob nicht abgenommen.
Herakles Farms beruft sich in seiner Presseerklärung übrigens ausdrücklich auf die Weltbank, die folgendermaßen wörtlich zitiert wird:
With a population increase of 11.6 percent and a 5 percent increase in per capita consumption, an additional 28 million tonnes of vegetable oils will have to be produced annually by 2020. Palm oil is well placed to meet this demand with the lowest requirement for new land.
Wenn dieses Zitat richtig ist (es wird in der Presseerklärung weder nachgewiesen noch datiert), macht sich die Weltbank mitschuldig an einer der schlimmsten Umweltzerstörungen unserer Zeit.