Der russische „Weltvolksrat“, an dessen Spitze der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche steht, hat kürzlich die Wunschträume des Patriarchen und seiner „Kirche“ so formuliert (zitiert ach der F.A.Z. vom 8. April):
Aus spiritueller und moralischer Sicht ist die spezielle Militäroperation ein heiliger Krieg, in dem Rußland und sein Volk bei der Verteidigung des einheitlichen geistigen Raums des heiligen Rußlands die Mission des ‚Heilands‘ erfüllen und die Welt vor dem Ansturm des Globalismus und dem Sieg des dem Satanismus verfallenen Westens schützen.
Nach dem Ende der „Spezialoperation“ müsse die Ukraine, so der fromme Mann weiter, „fester Bestandteil des russischen Rechtssystems“ werden.
Etwas Ekelhafteres hat man von einem „Kirchenfürsten“ lange nicht mehr gehört.
PS: Ein anderer Kirchenfürst, Papst Franziskus, hat vor kurzem gemeint, die Ukraine solle den Mut zur „weißen Fahne“ haben. Daß diese Ermahnung eine freundliche Aufforderung an die Ukraine war, sich dem Angreifer zu unterwerfen, haben auch die nachträglichen Interpretationen aus dem Vatikan nicht mehr leugnen können. „Der Klügere gibt nach“ – das ist die Quintessenz einer solchen Empfehlung, aber dazu hat schon die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) alles Nötige gesagt. Im „Ersten Hundert“ ihrer Aphorismen, 1880 in Berlin erschienen, liest man unter der Nummer 21: