Irene Habich und Melina Runde, freie Autorinnen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“, beginnen ihren Artikel über die Homöopathie (hier nachzulesen) so:
Für jedes Leiden ein Globuli: Homöopathie ist in Deutschland äußerst beliebt.
„Äußerst beliebt“ – diese Aussage belegen sie damit, daß nach einer Umfrage jeder zweite Deutsche die Homöopathie „schon einmal ausprobiert“ habe. Und wie viele von denen haben danach nie wieder homöopathische Mittel zu sich genommen, weil die Kügelchen ohne jede Wirkung geblieben sind? Dazu lesen wir nichts. Aus dem Ergebnis einer solchen Umfrage zu schließen, die Homöopathie sei in Deutschland „äußerst beliebt“, ist eine Fehlinterpretation, die man eigentlich nicht einmal einem Volontär durchgehen lassen sollte.
Übrigens: „ein Globuli“ – das geht auch sprachlich nicht, denn „Globuli“ ist, wie man im Duden nachlesen kann, „der Plural von Globulus“. Ein bißchen Anfängerlatein hätte da schon geholfen! Es heißt also „ein Globulus“, aber „viele Globuli“.