Erst einmal muß man natürlich wissen, wer Theodor Mommsen (1817-1903) war: nämlich einer der großen deutschen Historiker des 19. Jahrhunderts. Für sein Werk, insbesondere für seine Römische Geschichte, erhielt er 1902 den Nobelpreis für Literatur.
Für Literatur? Ja, Sie haben richtig gelesen: er, der Historiker, hat für die Sprache seiner Geschichtswerke den Nobepreis für Literatur erhalten. Das Bild rechts habe ich der Wikipedia entnommen.
Und jetzt, liebe Abiturientin, lieber Abiturient, machen Sie doch einmal die Probe aufs Exempel: lesen Sie – am besten laut! – den folgenden Absatz, der aus einem einzigen Satz besteht, und geben Sie den Inhalt in Ihren eigenen Worten wieder. Wenn es Ihnen gelingt, haben Sie Ihre Abiturprüfung zurecht bestanden. Es ist übrigens der erste Satz von Mommsens Römischer Geschichte.
Rings um das mannigfaltig gegliederte Binnenmeer, das tief einschneidend in die Erdfeste den größten Busen des Ozeans bildet und, bald durch Inseln oder vorspringende Landfesten verengt, bald wieder sich in beträchtlicher Breite ausdehnend die drei Teile der alten Welt scheidet und verbindet, siedelten in alten Zeiten Völkerstämme sich an, welche, ethnographisch und sprachgeschichtlich betrachtet, verschiedenen Rassen angehörig, historisch ein Ganzes ausmachen.
Na? Wie war’s?