So einen Satz liest man auf der Seite utopia.de:
Wer krank und damit arbeitsunfähig ist, darf eine:n Ärzt:in aufsuchen.
Und wer – wie Nora Braatz von utopia.de – so einen Satz veröffentlicht, sollte so schnell wie möglich einen Deutschkurs für Anfänger aufsuchen. Beim Deutschunterricht in der Schule hat sie wohl oft gefehlt – vielleicht, weil sie da immer gerade bei eine:m Ärzt:in war?
Denn wen darf ich jetzt als Kranker eigentlich besuchen?
Einen Ärzt?
Einen Ärztin?
Eine Ärztin?
Eine Ärzt?
Nur einen darf ich nach dieser Formulierung auf keinen Fall aufsuchen: einen Arzt. Oder ist der „mitgemeint“?
Die Originalmeldung stammt übrigens von der dpa und lautet dort, wie in der Süddeutschen Zeitung nachzulesen ist:
Wer krank und damit arbeitsunfähig ist, darf zum Arzt oder zur Ärztin.
Diese (auch schon völlig überflüssige) Doppelform war Frau Braatz wohl nicht feministisch und fortschrittlich genug, also hat sie den Satz flugs auf die Höhe des Zeitgeistes – und damit zu völliger Unlesbarkeit – gebracht. Unnötig zu erwähnen, daß sie auch die im Original erhaltene Frage „Worauf sollten Arbeitnehmer unbedingt achten?“ zeitgeistlich zensiert hat:
Worauf sollten Arbeitnehmer:innen unbedingt achten?
In einem anderen Artikel schreibt sie in goldenen Worten:
Recruiter:innen suchen in den sozialen Medien nach neuen potenziellen Mitarbeiter:innen.
Nur noch einen persönlichen Nachsatz: Ich bin jetzt gut 70 Jahre auf der Welt, aber einen solchen Niedergang der Sprachkultur habe ich in all den Jahrzehnten noch nicht erlebt.
PS: Die Utopia GmbH gehört zu 73,16% der Green Lifestyle Group, die eine Tochter der ddvg ist, die ihrerseits der alten Arbeiterpartei SPD gehört. Die Umweltbank AG Nürnberg hält als neuer Gesellschafter seit 2021 26,84% der Anteile an der Utopia GmbH.