„X (formerly Twitter)“

So liest man es jetzt überall, und auch in der Benachrichtigungsleiste des Handys taucht jetzt statt eines zwitschernden Vögelchens ein häßliches X auf. Warum? Weil Elon Musk es so will.

Er hat schließlich nicht 44 Milliarden US-Dollar für Twitter hingeblättert, um dann alles so zu lassen, wie es war. Er entläßt also das ganze Management, holt dann einen Teil des Personals wieder zurück und ersetzt schließlich den (schönen) Namen „Twitter“ durch ein dummes, nichtssagendes „X“. Außerdem kündigt er an, demnächst die Republikaner zu wählen, weil die demokratische Partei zu einer „Partei der Spaltung und des Hasses“ geworden sei. (Die Republikaner kennen Haß und Spaltung natürlich überhaupt nicht, die sind ja sooo lieb!).

Aber darum geht es nicht. Es geht darum, daß ein einzelner Mann eine solche Machtfülle hat, daß er mit den Schicksalen von Zehntausenden Menschen spielen kann. Und während andere Milliardäre der Branche – Bill Gates, Mark Zuckerberg usw. – bei aller zurecht auch ihnen entgegengebrachten Skepsis einigermaßen berechenbar sind, kann ein so erratischer Kopf wie Musk viel Unheil anrichten. Auch das Tesla-Werk in Grünheide wird davon nicht verschont werden. Es genügt schon, daß er einmal schlecht geschlafen hat (oder daß er sich über die deutschen Umweltgesetze geärgert hat), und er würde, ohne mit der Wimper zu zucken, seine Fabrik aufgeben und in einem anderen Land wieder aufbauen.

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