Frau Paul und ihr Antidiskriminierungsfuror

Josefine Paul, die grüne Superministerin im NRW-Kabinett, will der Diskriminierung den Garaus machen. Und diskriminiert wird ja, wenn man den Grünen und ihrer Klientel folgt, im Laufe seines Lebens fast jeder – außer den alten weißen Männern. Deshalb will die Ministerin im kommenden Jahr vier „Meldestellen“ einrichten, bei denen jeder „melden“ kann, wenn ihm auf folgenden Gebieten Diskriminierendes widerfährt (hier hinter der Bezahlschranke nachzulesen):

Queerfeindlichkeit
antimuslimischer Rassismus
Antiziganismus
anti-Schwarzer, antiasiatischer und weiterer Formen von Rassismus.

Schon an diesen Themen und dem verwendeten Jargon läßt sich erkennen, wer der Ministerin hier die Feder geführt hat: es sind kleine und kleinste Gruppen, die mit immer absurderen und immer schrilleren Forderungen die von ihnen verleumdete „weiße Mehrheitsgesellschaft“ in die Knie zwingen wollen. Sie würden kaum beachtet, wenn sie nicht die Grünen (und Teile der SPD) als immer bereite politische Helfershelfer hätten, die ihnen jeden Wunsch, auch den dümmsten, von den Lippen ablesen – und wenn nicht inzwischen neben Verbänden, Unternehmen und Verlagen auch fast alle Rundfunkanstalten von früh bis spät (und mit einem unverhohlenen Eiferertum) nachplappern würden, was ihnen diese Lobbygruppen vorsagen. Auffallend ist vor allem die rauschhafte Besessenheit, mit der sie überall „Rassismus“ vermuten, obwohl es doch „Rassen“ nach ihrer Ideologie gar nicht gibt. Und was um Himmels willen ist „antimuslimischer Rassismus“? Gehören jetzt ein Sunnit aus Saudi-Arabien, ein iranischer Schiit, ein Muslim aus Somalia und – meinethalben – eine deutsche Muslima alle derselben Rasse an? Und wie kommt eine Ministerin, der doch kraft ihres Amtes auch die Pflege der deutschen Sprache anvertraut ist, wie kommt eine solche Ministerin dazu, den dümmlichen Jargon der Minderheitenlobbys einfach zu übernehmen? Warum schreibt sie den „anti-Schwarzen Rassismus“ groß, den „antiasiatischen“ aber klein? Das alles ist absurd bis zur Lächerlichkeit.

Die vier „Meldestellen“ – und das ist das eigentlich Bedenkliche – sollen übrigens nicht vom Staat betrieben werden, sondern von privaten „Betroffenenvereinen“, etwa dem Queeren Netzwerk NRW. Diese Verbände, die auch jetzt schon eine gefährliche politische und gesellschaftliche Macht aufhäufen, verwalten demnächst also auch noch Anlaufstellen für Menschen, die sich diskriminiert fühlen. Was berechtigt sie dazu? Welche Kompetenz haben sie außer ihrer „Betroffenheit“? Was machen sie mit den Daten? Und wer von ihnen trennt dann die Wahrheit von der Denunzierung?

Unter anderem sollen, wie man der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mitgeteilt hat, die folgenden Delikte dokumentiert werden:

das leise Zuraunen von Unflätigkeiten im Nahverkehr, das Ausspucken im Vorübergehen oder das Lächerlichmachen durch obszöne Gesten.

Für diese Sammelleidenschaft soll jede „Meldestelle“ 140.000 Euro jährlich aus dem Haushalt bekommen.

Man sieht: die auf Kosten des Steuerzahlers geschaffenen und immer mehr aufgeblähten Netzwerke (mit Genderprofessuren, Gleichstellungs-, Antidiskriminierungs- und hundert anderen „Beauftragten“, und jetzt auch noch mit staatlich dotierten Meldern in Meldestellen) leben ganz gut – von unserem Geld.

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