Flutkatastrophe an der Ahr: Ein Bierchen in Ehren kann niemand verwehren

Nur noch ein letztes Mal eine kleine Bemerkung über Anne Spiegel, die zur Zeit der Flutkatastrophe an der Ahr Umweltministerin von Rheinland-Pfalz war.

Daß sie in der Nacht der Flutkatastrophe nicht erreichbar gewesen sei, dementierte ihr damaliger Staatssekretär Erwin Manz. Sie habe zurückgerufen! Ein vergeblicher Anruf bei ihr und ein Rückruf, der nirgendwo dokumentiert und in keinem Einzelverbindungsnachweis vorhanden ist, faßt Manz in der schönen Formulierung zusammen: „Wir standen im Austausch miteinander.“ Bis zwei Uhr in der Nacht habe sie telefoniert, sagt Spiegel, dann sei sie ins Bett gegangen. Das klingt, schreibt die F.A.Z., „nach unermüdlichen Gesprächen mit zuständigen Stellen“, aber dokumentiert sind nur Gespräche mit ihrem Mann und mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, mit dem sie am Abend essen war.

Ihr Staatssekretär gab an, er habe nach dem angeblichen Telefonat mit seiner Chefin noch Nachrichten geschaut, ein (so wörtlich!) „Bierchen“ getrunken und sei dann auch zu Bett gegangen.

So haben also beide die verheerende Nacht verschlafen, als an der Ahr 134 Menschen in den Fluten starben. Und Anne Spiegel hat es nicht geschadet: sie ist zur Bundesministerin aufgestiegen und wird in ihrem neuen Ministerium auch noch mitten in der größten Katastrophe darauf achten, daß in den Pressemitteilungen ihres Hauses gegendert wird.

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