Knut der Große, der England von 1016 bis 1035 regierte, soll, wie man in den Great Tales from English History nachlesen kann, ein Ausbund an Dummheit und Arroganz gewesen sein. Von ihm ist eine schöne Geschichte überliefert worden.
Er ließ eines Tages seinen Thron an den Strand bringen und hielt inmitten seines Hofstaats die folgende Rede an die Wellen, die gerade höher und höher stiegen:
You are subject to me, as the land on which I am sitting is mine. I command you, therefore, not to rise on to my land, nor to presume to wet the clothing or limbs of your master.
Ihr seid mir untertan, denn das Land, auf dem ich sitze, gehört mir. Ich befehle euch daher, nicht höher zu steigen, noch es zu wagen, die Kleider oder die Glieder eures Herrn zu benetzen.
Wie man sich denken kann, hielt sich die Flut nicht an seine Befehle, und als seine Füße und Schienbeine naß wurden („the waves disrespectfully drenched the king’s feet and shins“), flüchtete er eilends vor den Wellen, die ihm partout keinen Respekt zollen wollten.
Auch wenn die Könige heutzutage klüger und weltläufiger sind als damals, kann man aus dieser Geschichte doch etwas lernen – und sei es nur, wie wenig wahrscheinlich es ist, daß der Mensch mit seinen armseligen Maßnahmen so etwas Gewaltiges wie das Weltklima unter seine Herrschaft bringen kann.