Es ist ein Start-up, das perfekt in unsere Zeit paßt. Drei Studentinnen aus Kiel haben mit Entsetzen festgestellt, daß die Spielkarten für Skat, Rommee usw. ein einziges Ärgernis sind:
Das normale Spiel bildet gar nicht unsere Gesellschaft ab.
Sie fragten sich (hier nachzulesen),
warum alle Personen in dem Spiel gleich aussehen, warum alle weiß sind und warum der König, die höchste Position, männlich ist.
Dabei weiß man doch von den Grünen, daß die höchste Position immer eine Frau sein muß! Man sieht, daß die Geschlechtergerechtigkeit unaufhaltbar voranschreitet und allmählich in die letzten Winkel der Gesellschaft eindringt. „Es ist eine Lust zu leben!“ – kann man da nur ausrufen. Die Studentinnen – sie nennen ihr Unternehmen „Spielköpfe“ – haben deshalb ein Kartenspiel entwickelt, das „gendergerecht und vielfältig“ ist:
Gendergerecht
Es gibt eine Königin und einen König auf jeder K-Karte. Bei den Damen und Buben werden Geschlechterrollen aufgebrochen und unterschiedliche Formen von Weiblichkeit und Männlichkeit gezeigt.Vielfältig
Jede Karte sieht anders aus – so wie wir ja auch. Für Stereotype ist kein Platz.Gezeichnet werden unsere Karten von unterschiedlichen Künstler*innen mit verschiedenen Hintergründen.Nachhaltig
Unsere Decks werden auf recycelbarem Papier und ökologischen Farben gedruckt. Außerdem spenden wir ab jetzt 50 Cent pro verkauftem Kartendeck an den Stiftungsfond Ziviler Seenotrettung.
Brav! – möchte man da ausrufen. Jana Fischer, Samantha Schwickert und Carolin Bach haben sich um das deutsche Kartenspiel – und um die Gerechtigkeit! – verdient gemacht. Und doch möchte man die Spende eher einer Stiftung zur Rettung des gesunden Menschenverstandes zukommen lassen.