Man kniet nur vor Gott. Es ist immer ein Gebet, eine Bitte, wenn man niederkniet. So ist es im Gottesdienst, so war es auch bei Willy Brandt, dessen Kniefall am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos 1970 eine Bitte um Vergebung für die deutschen Verbrechen war.
Daß die deutschen Fußballer heute abend mit ihrem Kniefall „ein Zeichen gegen Rassismus“ setzen wollen, ist nur billige Nachahmung einer kleinen Minderheit der National Football League, die selbst in den USA umstritten ist. Aber die UEFA ist da sehr großzügig:
Jeder Spieler, der eine Gleichstellung von Menschen fordert, indem er sich niederkniet, hat die Erlaubnis dazu.
Was ist denn, um Himmels willen, die abstrakte „Gleichstellung von Menschen“? Und vor wem oder was und vor allem: warum soll ich da niederknien? Man kann nicht für etwas oder gegen etwas knien, das ist einfach nur ungehörig. Und vor allem: es blendet den schwarzen Rassismus komplett aus, der – von den USA ausgehend – inzwischen die linke Szene in Deutschland erreicht hat und das Märchen von einem „systemischen Rassismus“ in unserem Land propagandistisch anheizt. Dazu sollten sich unsere Fußballspieler nicht hergeben.
PS: Es ist ein typisches Beispiel der Säkularisierung religiöser Symbole und Handlungen, wie es übrigens auch der Regenbogen ist, der nach der Bibel ein Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen ist (Genesis 9, 12-16):
Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.