„Armin Laschet blamiert sich“ – aber Britt-Marie Lakämper und Sascha Lobo haben voll den Durchblick

Jeder Mensch blamiert sich manchmal. Natürlich auch Politiker. Annalena Baerbock hat sich in der kurzen Zeit ihrer Kanzlerkandidatur schon oft blamiert, Lindner sowieso, und der vom demütigen Bienenretter zum „harten Hund“ mutierte Söder erst recht. Jetzt hat sich also, wenn man der Welt glaubt, auch Armin Laschet blamiert.

Aber was hat er gesagt? Es geht um die sog. Delta-Variante des Corona-Virus, die von einigen Politikern und Virologen (Lauterbach immer vorneweg) schon wieder als Drohkulisse für künftige Einschränkungen ins Spiel gebracht wird.

Laschet sagte dazu:

Wenn trotz der Verbreitung der Delta-Variante die Inzidenz nicht steigt, sondern jede Woche immer weiter sinkt, scheint ja die Auswirkung nicht so groß zu sein.

Was erlauben Laschet! – möchte man da ausrufen. Und das tut Frau Lakämper von der Welt auch und tadelt Laschet deshalb scharf. Alle, schreibt sie, hätten immer einen Virologen an ihrer Seite, wenn sie vor die Kameras träten. Nur Laschet nicht. Und dann wagt der es auch noch, die Menschen zu beruhigen! Das geht gar nicht. Jetzt hätte Laschet natürlich etwa den Virologen Klaus Stöhr zitieren können, hat er aber nicht. Stöhr sagte in einem Interview mit dem MDR (hier nachzulesen):

Die Bekämpfungsmaßnahmen werden auch weiter funktionieren, die RNA-Viren – und dazu gehören auch die Coronaviren – haben diese Möglichkeit, sich zu irren, wenn sie sich vermehren. Dadurch gibt es hier und dort mal ein paar andere Aminosäuren. Zum Glück sehen wir jetzt, und das sind die Zahlen aus England, dass sich die Delta-Variante höchstwahrscheinlich etwas leichter übertragen lässt, aber die Erkrankungsschwere scheint vierfach geringer zu sein. Das sind noch vorläufige Daten. Also dass mehr Hospitalisierungen auftreten, weil die Erkrankung vielleicht schwerer verläuft, das trifft nicht zu.

Jetzt muß man Frau Lakämper aber zugutehalten, daß sie – schon, um sich nicht selbst zu blamieren! – auch einen Fachmann an ihrer Seite hat. Es ist der Blogger und Werbetexter Sascha Lobo, der in den Talkshows als „Internetfachmann“ herumgereicht wird und eine Irokesenfrisur trägt, um „einen höheren Wiedererkennungswert zu erzielen“ (Wikipedia). Also genau der richtige Fachmann!

Und natürlich, so die Welt-Journalistin, erntet Laschet für seine unaufgeregten Worte „Spott und Entsetzen im Netz“. Was sagt „das Netz“? – das ist offenbar auch für eine ausgebildete Welt-Journalistin heutzutage der entscheidende Prüfstein für Qualität. So wenden sich überall gestandene Journalisten an „das Netz“, als sei es ein göttliches Orakel, die Pythia von Delphi womöglich – dabei sind es doch, wenn man ihre Kommentare aufmerksam liest, mehrheitlich von Bosheit und Dummheit nur so strotzende Menschen, die im Schutz der Anonymität das herauslassen, was man umgangssprachlich „die Sau“ nennt.

Ein Journalist, der noch (Berufs-) Ehre und Anstand hat, sollte sich zuallerletzt darum kümmern, was „das Netz“ sagt.

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