Da werden Iraner zu Iraner:innen

Wer auf Youtube etwas über die „Wahlen“ im Iran erfahren wollte, stieß vor kurzem auf diese Überschrift eines Tagesschau-Berichts:

Iraner:innen wählen Rouhani-Nachfolger.

Die Tagesschau gendert also im Begleittext zu ihrem eigenen Video auf Youtube, wenn man aber ihrem Link folgt, findet man einen völlig ungegenderten, seriösen Tagesschau-Artikel (hier nachzulesen).

Es ist ein Zeichen dafür, wie – erst durch die dumme „Neue Rechtschreibung“, dann durch das absurde Gendern – die deutsche Sprache zur Verfügungsmasse für Ideologen und Aktivisten geworden ist, die selbst mit der Sprache als historischem Produkt und Kulturgut nichts anzufangen wissen. Unter dem Schlachtruf Fiat iustitia, et pereat lingua zerstören sie die eigene Sprache, und es sind auch diesmal wieder nicht die Sprachwissenschaftler und Germanisten, die Schriftsteller und Journalisten, die ihnen Grenzen setzen, es sind die normalen Bürger unseres Landes, die sich mit großer Mehrheit das Gendern verbitten. Es ist dennoch ein Kampf mit ungewissem Ausgang, aber der Kampf für die eigene Kultur und gegen radikale Ideologen hat sich noch immer gelohnt. Er ist aller Mühe wert.

PS: Man beachte auch, wie selbst in der links-feministischen Hauspostille taz alles beliebig geworden ist. So lautet eine Überschrift:

Angriff auf Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen: Schütze im Ku-Klux-Klan-Gewand
In Sachsen-Anhalt schießt eine Person in Ku-Klux-Klan-Kluft mit einer Softair-Waffe auf Klimaaktivisten.

Ach, ist doch alles wurscht, wie wir schreiben. Hauptsache gendersensibel.

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