Noch zwei kleine Nachträge zur närrischen Landesdelegiertenversammlung der Berliner Grünen

Männliche Kandidaten mußten auf der Versammlung belegen, daß sie sich mit „kritischer Männlichkeit“ auseinandergesetzt haben. Der Kreisverband Lichtenberg hatte schon zuvor eine „AG Kritische Männlichkeit“ gegründet. Deren Mitglieder haben sich reuig gezeigt und ganz im Stil der maoistischen Kulturrevolution auf ihrer Internetseite Selbtskritik geübt:

Viele Jahre sind seit dem Frauenstatut vergangen, Quoten sind im Herzen der Partei angekommen, aber alle wissen, wir Männer dominieren noch viel zu oft Debatten, sind nicht willens Macht abzugeben und verhalten uns so, dass Frauen, Intersexuelle, nicht-binäre und Trans Personen (F*INT) ihren Spaß an der Parteiarbeit verlieren oder sich sogar unsicher fühlen.

Wir sehen nicht ein, dass die Themen Geschlechtergerechtigkeit und inklusive Partei nur von F*INT-Personen getragen werden, denn auch das ist eine Dimension von Care-Arbeit.

Um einen Raum zu schaffen, in dem wir uns kritisch mit unserer Männlichkeit auseinandersetzen können, gründen wir eine AG Kritische Männlichkeit. In dieser AG möchten wir zusammen Texte lesen und diskutieren, Sitzungen kritisch nachbereiten und Workshops organisieren.

Eine „AG Toxische Weiblichkeit“ ist bei den Grünen übrigens nicht geplant.

Und noch eine kleine Episode von der Landesdelegiertenversammlung. Da mußten die Kandidaten einen Fragebogen ausfüllen, auf dem auch nach dem kindlichen Berufswunsch gefragt wurde (hier nachzulesen). Bettina Jarasch schrieb wahrheitsgemäß „Indianerhäuptling“. Aber da war was los! „Anstößig und unangebracht“ sei das, und Jarrasch mußte ihre Schuld öffentlich zugeben und vor der Versammlung der Grünen Garden zerknirscht Besserung geloben:

Jarasch sprach von „unreflektierten Kindheitserinnerungen“ und gelobte, „dazuzulernen“.

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