Nein, sagen die Grünen. Deshalb haben sich auf der Landesdelegiertenversammlung der Berliner Grünen skurrile Szenen abgespielt, die man nur – aber lesen Sie selbst!
Auf den ersten zehn Listenplätzen findet man – „natürlich“ – sieben Frauen. Man wundert sich eher, daß es drei Personen männlichen Geschlechts auf die Liste geschafft haben. Aber die hatten es nicht leicht. Der Mann Philip Alexander Hiersemenzel zum Beispiel, der partout einer menstruierenden Person den Listenplatz streitig machen wollte, mußte sich einem peinlichen Verhör durch die Delegierten unterziehen (hier nachzulesen):
Warum glaubst du, bist du besser als eine junge Frau mit Migrationsgeschichte?
Eine vergiftete Frage! Da hilft nur, sich als Mann ganz, ganz klein zu machen. Deshalb seine Antwort:
Bin ich nicht. Null. Nada. Das Einzige, was ich anbieten kann, ist meine Expertise und mein Herzblut.
Ach jehchen! Er ist klein, sein Herz ist rein, muß wohl voll von Herzblut sein. Gegen eine „junge Frau mit Migrationsgeschichte“ hat der arme Mann natürlich kaum Chancen. Aber wenn wir das einmal weiterdenken, dann steht eine alte Frau ohne Migrationsgeschichte im grünen Kastenwesen genauso schlecht da wie ein Mann. Der Makel „Mann“ wiegt natürlich schwerer. Aber selbst eine Traumkandidatin, die jung und weiblich ist und einen Migrationshintergrund hat, kann noch verdrängt werden – wenn nämlich eine Konkurrentin zu alledem noch darauf verweisen kann, daß sie queer ist. Das schlägt alles! Es ist wie der Royal Flush beim Pokern.